Beschreibung
Wirkung und Mechanismus
[ANTIDIARRHOIKA], [OPIACETIKA-AGONIST (MU)]. Pethidin-Derivat. Ein µ-Opiatrezeptor-Agonist, der die Freisetzung von Acetylcholin und Prostaglandinen im Auerbach-Plexus myentericus hemmt und so die Darmperistaltik reduziert. Durch die Verlangsamung der Darmpassage fördert es die Aufnahme von Wasser und Elektrolyten, verringert die Häufigkeit und Menge des Stuhlgangs und erhöht dessen Viskosität. Es hat außerdem eine gewisse antisekretorische Wirkung. Es erhöht außerdem den Tonus des Analsphinkters und verringert so Inkontinenz.
Pharmakokinetik
Orale Einnahme:
- Resorption: Die Resorption erfolgt im Darm mit einer Bioverfügbarkeit von 40 %. Es unterliegt einem First-Pass-Metabolismus. Cmax wird nach 5 Stunden (Kapseln) bzw. 2,5 Stunden (Lösungen) erreicht. Die Wirkung hält bis zu 24 Stunden an.
- Verteilung: Es zirkuliert an Plasmaproteine gebunden (97%). Es passiert die Blut-Hirn-Schranke nur sehr schwer.
- Stoffwechsel: Es wird in der Leber verstoffwechselt, wobei inaktive Metaboliten entstehen.
Elimination: Die Elimination erfolgt über den Stoffwechsel. Die Metaboliten werden mit dem Stuhl (30 % unverändert) und ein sehr geringer Anteil (<2 %) mit dem Urin ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt etwa 10 Stunden. Der im Darm ausgeschiedene Anteil von Loperamid kann resorbiert werden, was zu einem enterohepatischen Kreislauf führt.
Pharmakokinetik in besonderen Situationen:
- Leberfunktionsstörung: Bei Leberfunktionsstörungen kann der Metabolismus von Loperamid verringert sein, was zu einer verringerten hepatischen Clearance führt.
Indikationen
- [Durchfall]. Symptomatische Behandlung akuter oder chronischer Durchfallerkrankungen.
Dosierung
- Erwachsene, oral:
* Akuter Durchfall: Zunächst werden 4 mg verabreicht, anschließend 2 mg nach jedem Stuhlgang.
* Chronischer Durchfall: Zunächst werden 4 mg verabreicht, anschließend 2–12 mg/24 Stunden, bis täglich 1–2 Stuhlgänge erreicht werden.
Die maximale Tagesdosis beträgt 16 mg.
- Kinder, oral:
* Kinder über 5 Jahre:
a) Akuter Durchfall: Zunächst werden 2 mg verabreicht, anschließend 2 mg nach jedem Stuhlgang.
b) Chronischer Durchfall: Zunächst werden 2 mg verabreicht, danach die Dosis, die für 1-2 Stuhlgänge pro Tag erforderlich ist.
* Kinder von 2–5 Jahren: Initial 0,4 ml/kg/24 Stunden, bis maximal 1,2 ml/kg/24 Stunden. Die Behandlung sollte abgebrochen werden, sobald der Stuhlgang normal ist oder innerhalb von 12 Stunden nicht erfolgt ist.
* Kinder unter 2 Jahren: Die Sicherheit und Wirksamkeit von Loperamid bei Kindern unter 2 Jahren wurden nicht untersucht.
Die maximale Tagesdosis beträgt 6 mg/20 kg.
Dosierung bei Nierenversagen
* Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.
Dosierung
BEI LEBERVERSAGEN
* Es liegen keine spezifischen Dosierungsempfehlungen vor. Vorsicht ist geboten, da der First-Pass-Metabolismus beeinträchtigt sein kann.
Regeln für die korrekte Verabreichung
Bei chronischem Durchfall empfiehlt es sich, die Loperamid-Dosis auf zwei oder drei Dosen aufzuteilen.
Kontraindikationen
- [OPIOIDALLERGIE] oder gegen einen Bestandteil des Medikaments.
Blutiger Durchfall, verursacht durch invasive Mikroorganismen wie enteroinvasive Escherichia coli-, Salmonellen- (Salmonellose) oder Shigellenstämme (Shigelose) oder im Falle einer pseudomebranösen Kolitis durch Breitbandantibiotika. In diesen Fällen wird die Anwendung von Loperamid nicht empfohlen, da die Hemmung der Peristaltik die Kontaktzeit zwischen der Darmschleimhaut und mikrobiellen Toxinen verlängern und so den Schaden verstärken kann. Bei bakteriellem Durchfall kann manchmal die Gabe von Antibiotika erforderlich sein.
Situationen, in denen eine Hemmung der Peristaltik vermieden werden muss, wie z. B. Verstopfung, Ileus oder Bauchblähung, da Loperamid den Prozess verschlimmern kann. Tritt während der Behandlung von Durchfall eines dieser Symptome auf, ist es ratsam, die Behandlung abzubrechen.
Warnhinweise zu den sonstigen Bestandteilen:
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit hereditärer [Lactose-Intoleranz] oder Galactose-Intoleranz, Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Vorsichtsmaßnahmen
[LEBERVERSAGEN]. Loperamid wird über die Leber ausgeschieden. Bei Leberversagen kann der First-Pass-Metabolismus beeinträchtigt sein, was zu einer Akkumulation des Wirkstoffs führen kann. Je nach Schweregrad des Leberversagens muss die Dosierung gegebenenfalls angepasst werden.
- [COLITIS ULCEROSA] oder [HIV-INFEKTION]. Bei Patienten mit Colitis ulcerosa oder AIDS wurde die Gabe von Antidiarrhoika, die die Darmmotilität hemmen, mit einer erhöhten Inzidenz eines toxischen Megakolons in Verbindung gebracht. Daher ist äußerste Vorsicht geboten und die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn Blähungen oder andere Symptome wie starke Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Appetitlosigkeit auftreten.
Dehydration. Eine Hemmung der Darmperistaltik kann zu Flüssigkeitsansammlungen im Darmlumen führen und die Dehydration verschlimmern. Es ist ratsam, die Dehydration des Patienten zunächst durch die Gabe von Wasser oder oralen Rehydratationslösungen zu beheben.
Patientenberatung
- Es ist nicht ratsam, die Behandlung mit einem Durchfallmittel ohne Rücksprache mit einem Arzt zu beginnen, da das Durchfallmittel die Symptome verschlimmern könnte.
- Suchen Sie einen Arzt auf, wenn der akute Durchfall nach zwei Behandlungstagen anhält oder sich verschlimmert.
Suchen Sie Ihren Arzt auf, wenn Ihr Stuhl schwarz, ölig oder übelriechend ist oder Blut, Schleim oder Eiter enthält. Sie sollten Ihren Arzt auch aufsuchen, wenn Ihr Fieber bei Kindern über 38 °C (100 °F) bzw. bei Erwachsenen über 38,5 °C (100 °F) steigt oder wenn Sie Bauchschmerzen haben, die beim Stuhlgang nicht nachlassen.
Interaktionen
- Cholestyramin. Eine Studie hat eine mögliche Hemmung der Wirkung von Loperamid gezeigt, daher wird empfohlen, die Verabreichung zeitlich zu verteilen.
- Abführmittel: Die Gabe von Mitteln gegen Durchfall wie Loperamid und Abführmitteln, die die Darmschleimhaut erhöhen, wie z. B. Ispaghula, Methylcellulose, Agar oder Sterculia-Gummi, wird nicht empfohlen, da die gleichzeitige Anwendung zu Darmverschlüssen mit schwerwiegenden Folgen für die Patienten führen kann.
- Ritonavir: möglicher Anstieg des Loperamid-Cp. Vorsicht.
- Saquinavir: Mögliche Verringerung des Saquinavir-Cp mit dem Risiko einer verringerten antiviralen Aktivität.
– Theophyllin. Pharmakokinetische Studien haben eine Abnahme der Theophyllinabsorption bei Verabreichung in Darreichungsformen mit kontrollierter Freisetzung gezeigt, wahrscheinlich aufgrund einer Hemmung der Darmmotilität.
Schwangerschaft
FDA-Kategorie B. Tierstudien mit 30-fach höheren Dosen als beim Menschen zeigten keine Hinweise auf fetale Schäden. Höhere Dosen beeinträchtigten das Überleben von Mutter und Neugeborenem. Ausreichende, kontrollierte Studien am Menschen wurden nicht durchgeführt, daher ist dieses Medikament nur in Ermangelung sicherer therapeutischer Alternativen zugelassen.
Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit. Bei Dosen, die 150- bis 200-mal höher sind als die für Menschen, verringerte Loperamid nachweislich die Fruchtbarkeit sowohl bei Männern als auch bei Frauen.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Loperamid in nennenswerten Mengen in die Muttermilch übergeht und ob dies Auswirkungen auf den Säugling haben könnte. Die American Academy of Pediatrics hält Loperamid für stillkompatibel, dennoch ist äußerste Vorsicht geboten.
Kinder
Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern unter zwei Jahren wurden nicht untersucht, daher wird die Anwendung nicht empfohlen. Bei Kindern über zwei Jahren ist äußerste Vorsicht geboten, da die pharmakologische Wirkung aufgrund von Dehydratation stark variieren kann. Ebenso reagieren Kinder unter drei Jahren empfindlicher auf die zentralen Opioidwirkungen von Loperamid.
Senioren
Eine mit Durchfall verbundene Dehydration kommt besonders häufig bei älteren Menschen vor, die Auswirkungen können also sehr unterschiedlich sein.
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen von Loperamid sind im Allgemeinen selten, jedoch mäßig schwerwiegend. In den meisten Fällen sind Nebenwirkungen eine Erweiterung der pharmakologischen Wirkung und betreffen hauptsächlich das Verdauungssystem. Sie sind meist nicht von den Symptomen des Durchfalls selbst zu unterscheiden. Diese Nebenwirkungen treten häufiger bei längerer Behandlung auf. Die charakteristischsten Nebenwirkungen sind:
- Verdauungsstörungen. Sehr selten (<0,01 %) kann es zu [ABDOMINALSCHMERZEN], [BLÄHUNGEN], [DYSPEPSIE], [ÜBELKEIT], [ERBRECHEN], [VERSTOPFUNG], [MUNDTROCKENHEIT], [ABDOMINALVERBLÄHUNG], [ILEUS] oder [MEGACOLON] kommen.
Neurologische/psychologische Beschwerden. Schläfrigkeit und Schwindel treten selten auf (< 0,01 %). Kinder reagieren besonders empfindlich auf die Auswirkungen von Loperamid auf das Nervensystem.
- Urogenitaltrakt. Gelegentlich kann es zu [Harnverhalt] kommen.
Allergisch/dermatologisch. Sehr selten (<0,01 %) treten Exantheme, Urtikaria oder Pruritus auf. Vereinzelt wurden Fälle von Angioödem, Stevens-Johnson-Syndrom, Erythem multiforme und toxischer epidermaler Nekrolyse berichtet, deren Zusammenhang mit Loperamid jedoch nicht untersucht wurde.
Es wurden auch Einzelfälle von [ÜBEREMPFINDLICHKEITSREAKTIONEN], einschließlich [ANAPHYLAXIE], berichtet.
Überdosis
Symptome: Bei Überdosierung kann es zu einer Depression des zentralen Nervensystems mit Benommenheit, Schläfrigkeit, Miosis, Muskelhypertonie und Atemdepression kommen. Auch Harnverhalt oder Ilealatonie können auftreten. Diese Überdosierung tritt am häufigsten bei Leberversagen oder bei Kleinkindern auf.
Behandlung: Der Patient sollte 48 Stunden lang überwacht werden, um eine mögliche Depression des zentralen Nervensystems festzustellen. Treten diese Symptome auf, kann Naloxon als Gegenmittel verabreicht werden. Da die Wirkung von Loperamid länger anhält als die von Naloxon, die maximal drei Stunden anhält, sollte die Naloxon-Gabe wiederholt werden. Nach der Einnahme von Loperamid kann die Gabe von Aktivkohle sinnvoll sein.
Eigenschaften
Produkt-Code | 504265 |
Kategorie | Verstopfung, Verdauungsstörungen |
Lieferung von | Spanien |
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