Beschreibung
WIRKUNG UND WIRKUNGSMECHANISMUS – Antiallergisch. Bilastin ist ein langwirksamer, selektiver Antagonist peripherer H1-Rezeptoren. Es hat keine signifikanten antagonistischen Effekte auf Muskarinrezeptoren und zeigt keine signifikante sedierende Wirkung. Es lindert wirksam die Symptome einer allergischen Rhinokonjunktivitis wie Niesen, Rhinorrhoe, Nasenjucken, verstopfte Nase, juckende, tränende und gerötete Augen. Es lindert außerdem die Intensität des Juckreizes sowie die Anzahl und Größe der Nesselsucht bei Patienten mit chronischer idiopathischer Urtikaria und lindert die damit verbundenen Beschwerden. BESONDERE WARNHINWEISE – Patienten, die sich einem Allergietest mit allergenen Extrakten unterziehen, sollten die Einnahme von Bilastin mindestens 72 Stunden vorher absetzen, um falsch-negative Ergebnisse zu vermeiden. PATIENTENHINWEIS – Obwohl Bilastin im Allgemeinen keine Schläfrigkeit verursacht, kann dies bei hochempfindlichen Personen auftreten. Seien Sie vorsichtig beim Autofahren. Informieren Sie Ihren Arzt und/oder Apotheker, wenn bei Ihnen ein Allergietest durchgeführt werden soll. GEGENANZEIGEN: Überempfindlichkeit gegen Bilastin oder einen anderen Bestandteil des Arzneimittels. FORTGESCHRITTENE WIRKUNG: Bei älteren Menschen wurden keine spezifischen Probleme beschrieben, die eine Dosisanpassung erfordern. AUSWIRKUNGEN AUF DIE FAHRT: Bilastin scheint die Fahrtüchtigkeit nicht nennenswert zu beeinträchtigen, obwohl Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit, Schwindel oder Kopfschmerzen berichtet wurden. SCHWANGERSCHAFT: Sicherheit bei Tieren: Bilastin führte nicht zu Teratogenität. Die Verabreichung maternotoxischer Dosen führte bei Ratten zu vermehrten prä- und postimplantativen Verlusten und bei Kaninchen zu unvollständiger Verknöcherung der Schädelknochen, des Brustbeins und der Gliedmaßen. Der NOAEL liegt bei > 30 DRMH. Sicherheit beim Menschen: Es liegen keine ausreichenden und gut kontrollierten Studien am Menschen vor. Aus Vorsichtsgründen wird empfohlen, die Anwendung während der Schwangerschaft zu vermeiden. Auswirkungen auf die Fertilität: Bilastin veränderte die Fertilität bei männlichen oder weiblichen Ratten nicht (1.000 mg/kg/24 h). Es wurden keine spezifischen Studien am Menschen durchgeführt. PHARMAKOKINETIK Lineare Pharmakokinetik im Dosisbereich von 5-220 mg, mit geringer interindividueller Variabilität. - Resorption: schnell, mit tmax 1,3 h. Die Bioverfügbarkeit beträgt 61 %. Es zeigt keine signifikante Akkumulation nach wiederholter Gabe. Die AUC beträgt 737,4 ng h/ml. Einfluss von Nahrungsmitteln: reduziert die Resorption um ca. 20-30 %. - Verteilung: hohe Plasmaproteinbindung (84-90 %). Es ist ein Substrat von P-gp und OATP1A2, jedoch nicht von OAT1/3-, OCT2- oder BCRP-Transportern. – Stoffwechsel: Es besitzt keinen nennenswerten Stoffwechsel. Enzyminduzierende/-hemmende Wirkung: Es hat keine signifikanten Auswirkungen auf Cytochrom-P450-Isoenzyme oder Transporterproteine wie P-gp, BCRP, BSEP, MRP2, OATP1B1/3, OATP2B1, OAT1/3, OCT1/2 oder NTCP. – Ausscheidung: im Stuhl (66,5 %) und Urin (28,3 %) in Form von unverändertem Bilastin. Die Halbwertszeit (t1/2) beträgt 14,5 Stunden. Pharmakokinetik in besonderen Situationen: – Kinder: In Studien mit Kindern im Alter von 4 bis 11 Jahren wurde gezeigt, dass die Exposition bei Dosen von 10 mg der bei Erwachsenen mit Dosen von 20 mg erreichten Exposition entspricht. – Ältere Menschen: Obwohl es keine signifikanten Unterschiede bei Erwachsenen im Alter von 18 bis 35 Jahren zu geben scheint, sind die Daten sehr begrenzt. – Nierenfunktionsstörung: Es wird keine klinisch relevante Wirkung erwartet, da die Plasmaspiegel trotz eines Anstiegs von AUC und t1/2 innerhalb des Sicherheitsbereichs des Wirkstoffs lagen. Es wurden folgende AUC- und t1/2-Werte ermittelt: 967,4 ng h/ml und 15,1 h (CrCl 50 – 80 ml/min), 1.384,2 ng h/ml und 10,5 h (CrCl 30 – 49 ml/min) und 1.708,5 ng h/ml und 18,4 h (CrCl < 30 ml/min). Bilastin wurde innerhalb von 48 – 72 Stunden vollständig ausgeschieden. – Leberfunktionsstörung: Bilastin wird nicht in der Leber metabolisiert, daher ist eine signifikante Wirkung unwahrscheinlich. INDIKATIONEN – Symptomatische Behandlung von [SAISONALER ALLERGISCHER RHINITIS], [GANZJÄHRIGER ALLERGISCHER RHINITIS] und [ALLERGISCHER KONJUNKTIVITIS]. – Symptomatische Behandlung von [URTIKARIA]. WECHSELWIRKUNGEN – P-gp-Hemmer. Bilastin ist ein Substrat von P-gp und OATP1A2. Daher können seine Plasmaspiegel bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln ansteigen, die potente P-gp-Inhibitoren (z. B. Cyclosporin, Ketoconazol, Erythromycin) oder OATP1A2-Inhibitoren (z. B. Rifampicin, Ritonavir, Grapefruitsaft) sind. Die Anwendung von Bilastin sollte bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung vermieden werden (siehe „Vorsichtsmaßnahmen; Nierenfunktionsstörung“). Nicht zusammen mit Grapefruitsaft verwenden. STILLZEIT Sicherheit bei Tieren: Bilastin wird bei Ratten in die Milch ausgeschieden (50 % des mütterlichen Bilastin-Spiegels). Sicherheit beim Menschen: Es ist nicht bekannt, ob es in die Milch ausgeschieden wird und welche Folgen dies für den Säugling haben kann. Es wird empfohlen, die Notwendigkeit, das Stillen zu unterbrechen oder auf die Verabreichung zu verzichten, anhand des Nutzens für die Mutter und der Risiken für das Kind zu beurteilen. KINDER Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen unter 6 Jahren oder 20 kg Körpergewicht wurden nicht untersucht, daher wird empfohlen, die Anwendung zu vermeiden. Das Sicherheitsprofil bei Jugendlichen ab 12 Jahren war ähnlich wie bei Erwachsenen. REGELN FÜR DIE RICHTIGE ANWENDUNG - Tabletten: im Ganzen mit ausreichend Wasser schlucken. DOSIERUNG „TABLETTENDOSIERUNG“ - Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren: 20 mg/24 h. - Kinder unter 12 Jahren: nicht empfohlen. - Ältere Menschen: keine Dosisanpassung erforderlich. DOSIERUNG BEI LEBERINSUFFIZIENZ Keine Dosisanpassung erforderlich. DOSIERUNG BEI NIERENINSUFFIZIENZ Keine Dosisanpassung erforderlich. VORSICHTSMASSNAHMEN - [NIERENINSUFFIZIENZ]. Keine Dosisanpassung erforderlich. Es ist jedoch ratsam, die Anwendung von Bilastin zusammen mit potenten P-gp-Inhibitoren (z. B. Ketoconazol, Erythromycin, Cyclosporin, Ritonavir oder Diltiazem) bei diesen Patienten aufgrund des Risikos erhöhter Plasmaspiegel zu vermeiden. Hauttests auf Überempfindlichkeit gegenüber Allergenextrakten. Aufgrund ihrer antihistaminischen Wirkung können sie bei diagnostischen Tests mit diesen Extrakten falsch negative Ergebnisse verursachen. Es wird empfohlen, die Verabreichung mindestens 72 Stunden vor der Durchführung des Tests abzubrechen. NEBENWIRKUNGEN Nebenwirkungen werden entsprechend dem jeweiligen Häufigkeitsbereich beschrieben, wobei sehr häufig (> 10 %), häufig (1 – 10 %), gelegentlich (0,1 – 1 %), selten (0,01 – 0,1 %), sehr selten (< 0,01 %) oder von unbekannter Häufigkeit (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) berücksichtigt wird. „UAW bei Erwachsenen und Jugendlichen“ – Infektionen und parasitäre Erkrankungen: gelegentlich [HERPES SIMPLEX, ERKÄLTUNGSHERPES]. – Erkrankungen des Immunsystems: Häufigkeit unbekannt [ÜBEREMPFINDLICHKEITSREAKTIONEN] mit [ANAPHYLAXIE], [ANGIOÖDEM], [DYSPNOE], [HAUTAUSSCHLÄGE], lokalisiertem Ödem oder lokaler Schwellung und [ERYTHEM]. – Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: gelegentlich [GESTEIGERTER APPETIT], [GEWICHTSZUNAHME], [HYPERTRIGLYCERIDÄMIE]. – Psychiatrische Erkrankungen: gelegentlich [ANGST]. – Erkrankungen des Nervensystems: häufig [SCHLÄFRIGKEIT], [KOPFSCHMERZEN]; gelegentlich [SCHWINDEL], [SCHLAFLOSIGKEIT].- Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths: gelegentlich [TINNITUS], [SCHWINDEL].- Herzerkrankungen: gelegentlich [RECHTSBÜNDELBLOCK], [HERZRHYTHMIE], Sinus [QT-VERLÄNGERUNG], andere EKG-Anomalien; [HERZKLAMMER], [TACHYKARDIE].- Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums: gelegentlich [DYSPNOE], Nasenbeschwerden, [TROCKENE NASENBLÄTTER].- Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: gelegentlich [BAUCHSCHMERZEN], [ÜBELKEIT], Magenbeschwerden, [DURCHFALL], [MUNDTROCKENHEIT], [DYSPEPSIE], [GASTRITIS].- Leber- und Gallenerkrankungen: gelegentlich [ERHÖHTE GGTS], [ERHÖHTE TRANSAMINASENEN].- Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: gelegentlich [JUCKREIZ].- Erkrankungen der Nieren und Harnwege: gelegentlich [ERHÖHTES KREATININ].- Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: gelegentlich [MÜDIGKEIT], [POLYDIPSIE], Besserung eines Vorzustands, [FIEBER], [ASTHENIE].ÜBERDOSIERUNG Symptome: Die höchste verabreichte Dosis In klinischen Studien betrug die Dosis 220 mg 200 mg/24 h über 7 Tage in wiederholten Dosen. Bei diesen Patienten traten vermehrt Nebenwirkungen auf, die doppelt so häufig waren wie nach therapeutischen Dosen. Am häufigsten traten Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit auf. Schwerwiegende Nebenwirkungen oder eine signifikante Verlängerung des QTc-Intervalls wurden nicht berichtet. Zu ergreifende Maßnahmen: - Gegenmittel: Es gibt kein spezifisches Gegenmittel. - Allgemeine Eliminationsmaßnahmen: Keine beschrieben. - Überwachung: Klinischer Zustand des Patienten. - Behandlung: Symptomatisch
Produktbewertungen
Alle Bewertungen

Es gibt keine Bewertungen zu diesem Produkt.
Vielen Dank für Ihr Feedback! Es wurde zur Moderation weitergeleitet.